Mittwoch, 18. Mai 2011

Kalifornien Rundreise 23.-26.04.2011 Teil 2



Haltepunkte: 1. Oceanside - 2. El Cajon - 3. San Diego - 4. Long Beach - 5. Pasadena - 6. Ludlow - 7. Needles - 8. Topock - 9. California / Neveda - 10. Goffs - 11. Chambless - 12. Amboy - 13. Barstow - 14. Victorville - 15. Los Angeles

Den Dienstag hatten wir komplett für eine Tagestour auf der Route 66 eingeplant. Da wir ausserhalb von Los Angeles gebucht hatten und Richtung Osten fuhren hatten wir keine Probleme mit dem Berufsverkehr. Zuerst ging es auf der Interstate I-15 nach Norden in Richtung Las Vegas. Es ging auf die San Bernadino Mountains hinauf, in die Mojave Wüste wo wir dann der Interstate I-40 folgten.
In Ludlow (6) legten wir einen Zischenstop ein. Einst sehr geschäftigt, war jetzt nicht mehr viel übrig von den unzähligen Motels und Tankstellen, als statt der 4-spurigen Interstate noch die gemütliche Route 66 durch den Ort führte.

Doch bevor wir uns auf das Abenteuer Route 66 einliessen folgten wir noch der I-40 weiter nach Osten bis an die Grenze zwischen Kalifornien und Arizona. Needles (7) war die letzte Stadt an der I-40 in Kalifornien. Am Stadtrand war ein Feuer ausgebrochen und es fand in den kargen Wuestengewächsen wunderbare Nahrung. Ein paar km östlich lag Topock (8) welches schon zu Arizona gehört.



Zurück nach Needles mussten wir wirklich eine Grenzstation passieren ohne allerdings Ausweispapiere zeigen zu müssen. In Kalifornien ist es einfach nur untersagt Pflanzen, Nahrung oder tierische Produkte aus anderen Bundesstaaten einzuführen.



Nachdem wir jetzt schon mal an der östlichen Grenze von Kalifornien waren, beschlossen wir auf dem Highway 95 noch 30 km nach Norden zu fahren, so das wir auch schon mal in Nevada(9) gewesen sind. Es waren noch etwa 200 km bis Las Vegas, aber unsere Zeitplan gab einen möglichen Abstecher einfach nicht her. Von hier ging es wieder nach Süden. Aber noch einige km vor der I-40 bogen wir auf eine kleine staubige Strasse Richtung Westen. Nach ein paar Minuten erreichten wir den ersten "Ort" bzw. das was davon übrig war. Das Nest hiess Goffs (10) und es gab hier auch den ersten Hinweis auf welcher Strasse wir uns befanden.



Es war die alte, originale Route 66. Schon in den 70er Jahren mit der Eröffnung der ersten Interstates, doppelspurigen Highways die sehr an deutsche Autobahnen erinnern, begann der Niedergang der altehrwürdigen Route 66. Als 1984 das letzte Stück der Interstate I-40 in Arizona fertig gestellt wurde war das Ende der Route 66 endgültig gekommen. 1985 wurde ihr offiziell der Highway Status entzogen und die Strasse dem Verfall überlassen. Mitlerweile wurden weite Teile wieder in einen fahrbaren Zustand zurück versetzt, weil die Route 66 doch jedes Jahr aufs neue eine Menge Touristen anzieht. Wer Zeit hat, sollte sich noch einen Besuch im alten Goffs Schoolhouse gönnen (Vorandmeldung erforderlich), welches heute eine Indoor-Outdoor Museum über die Geschichte der Besiedlung der Mojave Wüste ist. (http://www.mdhca.org)



Chambless (11) war der nächste Haltepunkt. Bis zur Eröffnung der Interstate I-40 in 1973 ein lebendiger Ort, befindet sich Chambless heute in Privatbesitz und verfügt über 6 Bewohner & einen Hund. Das abgebildete Roadrunner Cafe schloss als letztes Geschäft im Ort 1995 für immer seine Pforten. Nicht ganz so schlecht erging es Roy's Motel & Cafe in Amboy(12).



Auch wenn das Motel seit Jahren leersteht, die Rezeption sieht noch immer aus als wäre der Mitarbeiter schnell mal nach hinten gegangen. Tageszeitungen liegen aus, Blumengesteck auf dem Tisch, eine Sitzgruppe, ein Piano, sowie ein Schaukelpony für Kinder... verloren in der Zeit. Direkt nebenan hat die Tankstelle noch immer geöffnet, und man kann Benzin, Kaffee und Wasser kaufen sowie jede Menge Fotos aus längst vergangenen Zeiten anschauen.



Weiter ging unsere Reise Richtung Barstow. Abermals passierten wir Ludlow aber nicht auf der Interstate I-40 sondern der Route 66 und erst hier wurde man sich bewusst wieviel Substanz und Leben der Ort im Laufe der letzten Jahrzehnt verloren hat. Kurz vor Barstow passierten wir ein kleines staubiges Nest, Newberry Springs. Hier gab es nicht viel zu sehen, ein paar uralte Trailer-Homes, zerfallene Motels und das kleine Sidewinder Cafe.
Nicht der Rede wert, wenn in diesem kleine Cafe nicht 1987 ein Fim gedreht wurden wäre, ein deutscher noch dazu. Der Film heisst "Out of Rosenheim" und seit den Dreharbeiten hat das Cafe den Namen aus dem Film angenommen, Bagdad Cafe.



Das Bagdad Cafe, Newberry Springs, California kann man auch heute besuchen, allerdings fehlte uns die Zeit einen Zwischenstop einzulegen. Unser nächster Stop war Barstow (13), wo die Interstate I-40 in die Interstate I-15 aufgeht. Hier steht Peggy Sue's 50's Diner.



Nach wievor ist das Innere und Äussere im Stil der 50er Jahre erhalten und auch den Diner kann man heute noch besuchen und man kann zu einem guten Preis hier essen. (http://www.peggysuesdiner.com)



Victorville (14) war unsere letzte Station auf der alten Route 66. Ab hier begann der Abstieg aus der Mojave hinab in das San Bernadino Valley. Von San Bernadino an beginnt zugleich auch der Grossraum Los Angeles. Die neuen Highways wurden direkt über die alte Route 66 gebaut, nur in einigen alten Mainstreet flackert die Route 66 hin und wieder auf. Die Zeit reichte leider nicht noch das Schnellrestaurant zu besuchen welches 1940 von den Brüdern Richard and Maurice McDonald in der E-Street in San Barnadino eröffnet wurde.

Zielstrebig ging es zu unserem Hotel in Los Angeles / El Segundo, nur 4 km vom Airport entfernt, denn am Mittwoch Morgen um 7 Uhr ging unser Flieger zurück nach Edmonton. Wir wählten das Ramada Hotel für $ 69 US die Nacht, was sich als schlimmstes Hotel auf unserer Reise erweisen sollte. Das Zimmer roch nach Bleiche (Chlor), das Innere der Doppelfenster fehlte und statt Ruhe zu haben, dachte man, man hat ein geöffnetes Fenster Richtung Start- & Landebahn des Airports und die Trucks vom Highway die über die Dehnungsfugen der Brücken knallten fahren gleich durch das Zimmer. Ein Aufzug war seit Tagen defekt, der andere Aufzug war mit der Anzahl der Gäste glatt überfordert und dem Drucker in der Lobby war die Tinte ausgegangen, das man noch nicht mal den Boarding Pass für den Flug drucken konnte. Unsere Bitte nach einem anderen Zimmer wurde rigoros zurück gewiesen, "dies sei hier Standard, es hätte noch niemand den Nerv gehabt sich zu beschweren und wenn man Ruhe haben wollte solle man kein Airporthotel buchen." Um 4 Uhr checkten wir aus und begaben uns langsam auf den Weg zum Airport, wenn auch früher als geplant...
Unser Rat, bleibt weg vom Ramada Plaza El Segundo, das ist das Geld nicht wert. Nach der Reise beschwerten wir uns bei der Wyndham Hotel Group und bekamen immerhin $ 50 US rückerstattet und eine fette Entschuldigungsemail. Zu spät und die letzte Nacht hinterlies leider einen saueren Nachgeschmack.

Fazit der Reise: Californien ist jederzeit einen Besuch wert, aber man sollte sich viel Zeit mitbringen und wir werden wiederkommen.

3 Kommentare:

  1. Super Reisebericht, und ich hoffe das wir die Route 66 auch noch zu Gesicht bekommen. LA Airporthotels sind ein Erlebnis, muss man erlebt haben. Gruessla Susi

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  2. Oh ich hab Dein Kommentar jetzt erst gesehen. Entschuldige. Waren im August im Urlaub und hab jetzt erst wieder den Blog besichtigt um den Bericht darueber zu schreiben. Vielen Dank fuer Dein Kompliment. Die Route 66 ist ein Traum und wir moechten sie so gerne weiter fahren.
    lol ja L.A. Airporthotels, da sprichst Du wohl auch aus Erfahrung? Komischerweise haben wir auch schon an anderen Flughaefen geschlafen und da haben wir viel bessere Erfahrungen gemacht.
    Viele liebe Gruesse.

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  3. Dann freue ich mich auf einen Reisebericht ueber den Urlaub. Ja ich hatte auch schon das Vergnuegen in einem LA Airport Hotel zu naechtigen. Man moechte die Kommode vor die Tuere schieben, und unterm Bett schlafen!! :-)
    Gruessla von der 81 in Nebraska

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