Sonntag, 25. September 2011

7 tägige Rundreise 21.08. - 28.08.2011



Haltepunkte: 1. Hinton - 2. Jasper - 3. Lake Louise / Banff - 4. Yoho National Park / Golden B.C. - 5. Kootenay National Park / Invermere B.C. - 6. Pincher Creek / Frank Slide - 7. Waterton Lakes National Park - 8. Calgary

Dieses Jahr haben wir unseren bis jetzt längsten Urlaub gemacht, seitdem wir in Kanada leben. Wir haben 7 Tage frei genommen und sind durch die gesamten kanadischen Rocky Mountains gefahren. Somit haben wir jetzt jeden Nationalpark in den Rockies besucht. Diese waren: Jasper Nationalpark, Banff Nationalpark, Yoho Nationalpark, Kootenay Nationalpark und Waterton Nationalpark. Ebenso sind wir wieder den Cowboytrail entlang "geritten" mit unserem Jimmy ;-) und haben ebenso einen Tag in Calgary verbracht.

Am Sonntag Mittag ging unsere Reise los und unser erster Stop war Hinton (1), ca. 70 km vor Jasper. Dort war nämlich unser Hotel das Holiday Inn Express. Nach dem einchecken ging es gleich weiter Richtung Jasper (2), in den Jasper Nationalpark. Wir sind zum Patricia Lake, Pyramid Lake und Pyramid Island gefahren. Am Abend hatten wir einen Tisch im Beckers Chalet reserviert. Das Essen war wie immer hervorragend und der Chef begrüsste uns wieder persönlich (da wir dort unseren 10. Hochzeitstag gefeiert haben). Es ist einfach traumhaft dort. Am Abend ging es wieder nach Hinton.

Montag Morgen fuhren wir Richtung Lake Luise. Wir hielten am Columbia Icefield und wanderten endlich zur Gletscherzunge. Es wehte ein sehr kalter Wind. Wir koennen nur sagen, das man unbedingt eine Jacke mitnehmen sollte. Die Menschen die da nur in Flip Flops, Shorts und T-Shirt hin sind haben es ganz schön bereut und gefroren. Es ist sehr beeindruckend zu sehen, wie schnell sich der Gletscher in den letzten 50 Jahren zurueck gezogen hat.



Weiter ging unsere Reise zu dem Mistaya Canyon. Dieser Canyon hat uns sehr gut gefallen. Jedoch ist der grösste Teil nicht abgesperrt und Touristen können auf eigene Gefahr so nach wie moeglich ran gehen - was uns schon ab uns zu eine Schrecksekunde verpasst hat. Leider ist dort Ingrid gestürzt und wir haben First Aid geleistet. Sie hat sich das Knie extrem aufgeschlagen. Wir waren jedoch super vorbereitet (mit einem gelernten Emergency Medical Responder in der Familie), das einzige was nicht so einfach war, war die Strecke hin und zurück bis dann die First Aid Sachen am "Unfallopfer" waren. Der Weg mit dem Patienten dauerte dementsprechend noch länger. Es geht ihr besser, jedoch ist die Wunde immer noch nicht verheilt. Ok, aber nun zurueck zum Canyon. Der Mistaya Canyon zeichnet sich durch seine ausgesprochenen kurvenreichen Schluchtenwände aus. Das Wort "Mistaya" ist ein Wort von den Stony Indianern und bedeutet "viel Wind". Der Weg zum Canyon ist gut begehbar, jedoch nicht für Rollstuhlfahrer geeignet, da es zu steil ist. Wie schon erwähnt, ist der Canyon leicht begehbar hat aber keine Geländer. Bitte extrem vorsichtig sein. Es ist nicht wert sein Leben durch Leichtsinn zu riskieren. Es gibt einen Leitspruch "Sei immer vorsichtig in den Bergen und weiss Bescheid über die Risiken die sie mit sich bringen".



Anschliessend sind wir zum Peyto Lake gefahren. Der Peyto Lake bekommt sein Wasser aus dem Peyto Gletscher. Der See liegt in einem Tal. Man kann die Aussichtsplattform vom unteren Parkplatz aus erreichen. Der Weg ist jedoch etwas steil und dauert je nach Kondition zwischen 15-30 min. Rollstuhlfahrer können eine Seitenstrasse zu einem höher gelegenen Parkplatz fahren und sehr einfach die Aussichtsplattform erreichen - aber wie gesagt nur fuer Rollstuhlfahrer oder Verletzte, die man dort absetzt. Im Sommer fliesst eine extrem hohe Menge an Steinmehl in den See. Dieses Steinmehl gibt dem See seine tuerkise Farbe. Der See ist auch extrem beliebt in Magazinen oder Reisebuechern. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Lake Luise ging es weiter nach Banff (3). Dort übernachteten wir im Irwins Mountain Inn.

Am Dienstag Morgen ging es erneut Richtung Lake Luise weil es von dort aus in den Yoho Nationalpark geht. Der Yoho National Park (4) liegt in Britsh Columbia. Der Yoho ist der kleinste Nationalpark der Rockies. Nachdem man weiss wie lange man den Jasper und Banff Nationalpark abfaehrt, ist eine Reise durch den Yoho wie ein Katzensprung. Nach jeweils nur ein paar Kilometer kommt schon die nächste Attraktion. Unser erster Halt war der Spiraltunnel, am "Big Hill" . Das Besondere an diesem Tunnel ist, das er spiralförmig im Berg verläuft, so das wenn der Zug an der Tunnelausfahrt raus kommt, die Anhänger unten immernoch einfahren. Wir hatten enormes Glück. Wir haben genau dies miterleben können.



Der nächste Halt waren die Takakkaw Falls. Der Weg zu den Fällen ist sehr interessant. Es ist eine Stelle dabei wo Camper rückwarts die Strasse runter fahren müssen, weil man die Kurve nicht bekommt, sogar normale Autos bleiben in den steilen Kurven hängen, wie man am Strassenbelag deutlich erkennen konnte. Die Takakkaw Falls sind 384 m hoch und somit die zweithöchsten Fälle Kanadas. Takakkaw Falls bedeutet lose übersetzt grandiös aus der Sprache der Cree Indianer. Genau das trifft zu. Es war einer der besten Attraktionen auf unserer Reise.



Von der Stadt Fields, die das Zentrum des Yoho Nationalparks darstellt, sind wir sehr enttäuscht. Es wird immer so als idyllisches Städtchen im Yoho verkauft und es ist um ehrlich zu sagen eigentlich herunter gekommen - wenn man sich nicht nur die Touristeninfo anschaut.

Danach ging es weiter zur "Natural Bridge" eine natürliche Brücke. Normalerweise graben sich die Flüsse der Rocky Mountains im Laufe der Zeit immer tiefer durch die Felsschichten, bis etwas ensteht, was man einen Canyon bezeichnet. An der Stelle wo sich heute die "Natural Bridge" befindet war die obere Gesteinsschicht aus so festen Gestein das es dem Wasser nicht gelang diese abzutragen. Erst tieferes Gestein war weich genug, so das dem Wasser der Durchbruch durch den Fels gelang und dadurch eine natürliche Brücke bildete.



Weiter ging es an den Emerald Lake. Die direkt am See gelegen Logde lädt regelrecht zum Urlaub ein. Wir mieteten aber nur ein Ruderboot am Bootsverleih und beliessen es bei einer Bootsfahrt auf diesem malerische See mitten in den Rockies. Als der Abend hereinbrach hiess es für uns endlich das Ziel der Tagesetappe anzusteuern. Golden B.C. liegt ein paar km ausserhelb vom Yoho Nationalpark und unser Hotel war die Sportsman Lodge, welche auf den ersten Blick ein guter Deal war, verglichen mit den Raten welche andere Hotels für die Nacht verlangen. Aber mehr zu den Hotels unserer Reise gibts auf unserer Familien-Homepage unter Fakten.

Für den Mittwoch war unser Ziel Invermere, B.C. und der Weg dahin sollte uns abermals über Lake Louise und diesmal durch den Kootenay National Park führen. Der Kootenay National Park ist auch ein sehr kleiner Park. Er entstand durch den Bau des Highways, welcher vom Land finanziert wurde und im Gegenzug die Provinz 10 km Landschaft links und rechts des Highways in einen Nationalpark umwandelt. Das erste was uns auffiel bei der Einfahrt in den Park, waren die Fläschen welche durch grosse Waldbrände zerstört wurden. Direkt an der Einfahrt dem Vermillion Pass gab es 1968 ein grosses Waldfeuer dessen Ausmass über 40 Jahre später immer noch wahrgenommen werden kann, weil sich der Wald noch nicht erholt hat. Diesem Gebiet folgt das Tokumm Creek Feuer von 2003, das Verendrye Creek Feuer von 2003 und das Mount Shanks Feuer 2003. Simpson River, Vermillion Pass und Floe Creek wurden durch Feuer in 2004 schwer in Mitleidenschaft gezogen. Das sind schon 50% des Parks die von der Strasse einsehbar sind, kein schöner Anblick.

Erster Stop hier im Kootenay war der Marble Canyon. Der Tokumm Creek welcher von verschieden Gletschern gespeist wird hat hier einen über 40 m tiefen Canyon erschaffen. Man sollte unbedingt etwas Zeit aufbringen um den ausgewiessenen Wanderweg (1km) abzulaufen, es ist einfach atemberaubend!



Danach ging es an die Numa Falls, direkt an der Strasse gelegen kann man sich ein gutes Bild von der Kraft des Wassers machen, wenn dieses auf harten Fels stösst.
Über den Sinclaire Pass und den Sinclair Canyon ging es nach Radium Hot Springs.
Absolut idyllisch am Parkeingang gelegen, ist es bekannt für seine heissen Quellen und sein europäischem Erbe. Auf der anderen Seite des Ortes im Tal liegen die Columbia River Flats, eines der letzten grossen Feuchtgebiete welche noch nicht entwässert und "kultiviert" wurden.



Im Old Salzburg Restaurant gönnten wir uns alle ein Schnitzel, bevor es weiter ging nach Invermere (5). Invermere ist ein touristen Städtchen welches im Sommer auf das zehnfache seiner regulären Bevölkerung von 4000 Einwohner anschwillt. Malerisch am See gelegen, geht es auch hier sehr europäisch zu. Italiensche Bäkerei, deutsche Metzgerei und das überegional bekannte Schwarzwald Haus.



Während das Wetter zu Beginn unsere Reise bei knappen 20°C lag und es sehr regnerisch aussah, traf uns auf der westseite der Rocky Mountains der Hitzeschlag. Es war 32°C und so nutzten wir die Möglichkeit uns am Windermere See abzukühlen.

Die Nacht verbrachten wir im Super 8 in Invermere. Am Donnerstag Morgen ging es auf die nächste Etappe. Als Ziel des Tage hatten wir Pincher Creek, AB im Visir. Vorbei an Fort Steele, dem wir auf jeden Fall in naher Zukunft einen Besuch abstatten werden nach Sparwood, welches man schon zum Crownsnest Pass zählen kann. Während in allen Städten entlang der Route der Kohlebergbau zum erliegen gekommen ist sind in Sparwood die Minen noch offen. Hier gibt es den einstmals grössten Truck der Welt zu bestaunen, welcher in den umliegenden Minen zum Einsatz kam.



Weiter ging es nach Frank Slide, den wir zwar letztes Jahr schon besuchten, aber wir wollten auch Ralf unbedingt das Ausmass des Bergrutsches zeigen. Wir besuchten dieses Jahr auch das Museum. Wer dort hinfaehrt sollte unbedingt das Geld fuer das Museum ausgeben. Das ist es uns jedenfalls echt wert gewesen.



Somit waren wir auch unserem Ziel für diesen Tag schon ganz nah, Pincher Creek. Anders als geplant übernachteten wir nun doch nicht im Ramada, sondern wieder nur im Super 8, was aber auch voll ok war.
Am Freitag morgen brachen wir auf für einen Tagesausflug in den Waterton Lakes Nationalpark. Im Vergleich zum Vorjahr war das Wetter angenehm, die Strasse und der Parkplatz am Red Rock Canyon fertig asphaltiert und wir mieten auch ein Boot auf dem Cameron Lake. Damit paddelten mal schnell nach Montana und wieder zurück. Alles in allem ein total fantastischer Tag!



Die Nacht zum Samstag verbrachten wir abermals im Super 8 in Pincher Creek. Am Samstag selber, wollten wir nach Calgary fahren mit einen Zwischenstop auf der Bar-U-Ranch. Aufgrund der Strapazen der letzten Tage und dem Zustand des verletzten Knies von Ingrid beschlossen wir über den Cowboy-Trail ohne grosse Zwischenstops nach Calgary durchzufahren. Die Nacht verbrachten wir im Best Western Premier, nagelneu, topmodern, super Preis! Am Sonntag morgen besuchten wir noch den Calgary Zoo. Auch wenn hier jeder von diesen Zo schwärmt, ist es eher entäuschend wenn man vorher einen europäischen Zoo oder den Zoo von San Diego besucht hat. Am Abend brachten wir Ingrid zum Flughafen in Calgary, von wo sie die Rückreise nach Deutschland antrat und wir machten uns auf unsere letzte Etappe, zurück nach Edmonton.